Koffer packen und los geht's! von Peacer (LoLu) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hektisch wuselte Lucy durch ihr Zimmer, durchwühlte Schränke, schnappte sich die Dinge, die sie zu glauben brauchte und schmiss sie in den bereits überfüllten Koffer, der offen auf ihrem Bett lag. „Lucy!“ Sie ignorierte den Ruf und warf einige Handtücher auf den immer größer werdenden Haufen, der ihr Gepäck darstellen sollte. „Luuuucy!“ Ärgerlich presste sie ihre Lippen zusammen und machte sich auf die Suche nach ihrer Sonnencreme. Sie war sich sicher, dass sie sie letztens noch irgendwo gesehen hatte... „LUUCYY!“ Jetzt reichte es! Sie lief zum Fenster, riss es mit einem Ruck auf und bedachte den darunter stehenden Übeltäter mit ihrem besten Todesblick. „Natsu! Was zum Teufel willst du schon wieder?“ Sie hatte es erst vor einigen Minuten geschafft, ihn, Happy und Gray aus ihrer Wohnung zu schmeißen, damit sie endlich packen konnte. War es denn so schwer, sie ein paar Minuten allein zu lassen? „Du sollst zur Gilde kommen! Wir warten schon alle auf dich!“, rief er mit seinem üblichen Grinsen zu ihr hoch. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Wie gerne würde sie ihm das Lachen doch aus dem Gesicht wischen... War es ihre Schuld, dass sie ihr mit ihrer ständigen Anwesenheit keine Gelegenheit zum Packen gegeben hatte? Und wie zum Teufel waren sie alle so schnell Abreise bereit geworden? Sie würde sich später darüber den Kopf zerbrechen müssen. „Ich bin gleich da! Gib mir nur noch ein paar Minuten!“ Ohne eine Antwort abzuwarten knallte sie das Fenster zu und lief zu ihrem Koffer. 'Habe ich alles?' Mental ging sie noch einmal ihre Checkliste durch. Dann fiel ihr ein, was sie vergessen hatte. „Mr. Pooky!“ Wie hatte sie ihren geliebten Kuschelbären nur vergessen können? Sogleich machte sie sich auf die Suche nach ihren verschollen Liebling, aber er war nirgends aufzufinden. Langsam kam Panik auf, als sie ihn partout nirgends finden konnte. Sie sah gerade unter dem Bett nach, als sie eine ihr nur allzu bekannte Stimme hörte. „So sehr ich den Anblick auch genieße... Was genau machst du da unten?“ Erschrocken knallte Lucy mit dem Kopf gegen das Bett, bevor sie fluchend darunter hervor gekrochen kam. „Was machst du hier, Loki?“, fragte sie ärgerlich und rieb sich den schmerzenden Kopf. Wie lange hatte er da gestanden und ihren Allerwertesten betrachtet, während sie ahnungslos nach Mr. Pooky gesucht hatte? „Ich habe deine Verzweiflung gespürt und bin sogleich zur Hilfe geeilt. Also...was ist los?“ Sie schnaubte. Er nutzte auch jede Gelegenheit aus, bei ihr aufzukreuzen. Als ob sie alleine verloren wäre! Es war ja irgendwie nett von ihm, dass er sich um sie sorgte, aber sie kam auch gut ohne ihn zurecht. Das wollte sie ihm auch gerade erklären, als Natsus Geschrei sie daran erinnerte, dass sie sich eigentlich beeilen musste. Vielleicht kam Lokis Hilfe ihr doch gerade zur rechten Zeit. „Ich suche einen kleinen, braunen Teddybären...“ Loki sah sie zuerst überrascht, dann amüsiert an und sie sah verlegen zu Boden. „Ich dachte, dass du aus dem Alter raus wärst, Lucy“, neckte er sie grinsend, während er sich auf die Suche nach dem verlorenen Stofftier machte. Mit roten Wangen wandte sie sich ihrem Koffer zu und versuchte, ihre Sachen so darin zu verstauen, dass er noch zuging. Ein hoffnungsloses Unterfahren. „Er war ein Geschenk meiner Mutter“, sagte sie leise. Loki hielt in seiner Suche inne und drehte sich zu ihr, aber sie hatte ihm den Rücken gekehrt. Mitfühlend legte er ihr eine Hand auf die Schulter, woraufhin sie zusammen zuckte. „Ich werde ihn finden, keine Sorge.“ Sie nickte und er fühlte, wie sie sich entspannte. „Danke.“ Er drückte kurz ihre Schulter, dann ließ er sie los und fuhr mit seiner Suche fort. „Mr. Pooky!“ Erleichtert und mit strahlenden Augen nahm sie ihren Lieblingsteddy entgegen und drückte ihn fest an ihre Brust. Loki beobachtete die Wiedervereinigung etwas neidisch. Er wäre gerne an der Stelle des Bären gewesen. Als ob sie seine Gedanken irgendwie gehört hatte, schlang Lucy dem überraschten Stellargeist die Arme um den Hals und zog ihn in eine Umarmung. „Vielen Dank, Loki.“ Er bekam eine Gänsehaut, als er ihren Atem auf seinem Nacken spürte. Doch bevor er die Umarmung auch nur erwidern konnte, hatte sich Lucy auch schon wieder von ihm gelöst. Seine aufkommende Enttäuschung vertrieb sie mit einem lieblichen Lächeln, das er sogleich erwiderte. „Gern geschehen.“ Dann fiel sein Blick auf den riesigen und bis zum Bersten voll gestopften Koffer, den Lucy nur mit einiger Mühe (und noch mehr Gewalt) hatte schließen können und er hob eine Augenbraue. „Ist der nicht ein bisschen zu schwer für dich?“ Sie schüttelte den Kopf und griff nach dem Halter, um das Ungetüm von dem Bett zu heben. Es bewegte sich nicht. Daraufhin verstärkte Lucy ihre Bemühungen und schaffte es schließlich, den Koffer ächtzend auf den Boden zu setzen. „Siehst du“, keuchte sie, noch immer außer Atem, „überhaupt kein Problem.“ Er schüttelte den Kopf über die Sturheit von Lucy. Immer wollte sie alles alleine schaffen. Aber waren Stellargeister nicht da, um zu helfen? „Lass mich den Koffer tragen, Lucy.“ „Aber-“, wollte sie schon protestieren, als Loki die Hand hob und sie verstummen ließ. „Als Dank dafür darf ich euch auf die Ferieninsel begleiten.“ Lucys Gesichtsausdruck wurde nachdenklich. Sie konnte seine Hilfe durchaus gebrauchen, aber sie war sich nicht sicher, ob es wirklich erholsam war, Loki mit seinen ständigen Flirtereien und Liebesbekundungen um sich zu haben. Andererseits war sie ihm wirklich dankbar dafür, dass er Mr. Pooky gefunden hatte... „Abgemacht.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen. Schließlich würden ihre Freunde sich auch freuen, Loki mal wieder zu sehen. Er war immerhin drei Jahre lang ein Mitglied von Fairy Tail gewesen. Indirekt war er es immer noch. Lokis Augen leuchteten auf und, ihre ausgestreckte Hand ignorierend, breitete er die Arme aus, um sie in eine Umarmung zu ziehen. „Unser erster gemeinsamer Urlaub. Das wird unsere Beziehung umso mehr festigen!“ Lucys Augenbraue zuckte unmutig und sie duckte sich unter seiner Umarmung hindurch. 'Worauf habe ich mich da bloß eingelassen?' Dann aber lächelte sie, als sie an den bevorstehenden Urlaub mit den Mitgliedern ihrer geliebten Gilde dachte und drehte sich wirbelnd zu Loki zurück, der etwas missmutig wegen ihrem Ausweichmanövers schaute. „Lass uns gehen, die anderen warten schon!“ Ihre Vorfreude war ansteckend und gut gelaunt schnappte sich Loki den Koffer. Und hob sich beinahe einen Bruch. 'Was um Himmels Willen ist da drin? Steine?' Aber egal wie schwer es war, er konnte sich vor Lucy keine Blöße erlauben. Tapfer hob er das Gepäckstück hoch und folgte Lucy zur Tür hinaus. „Endlich da!“ Natsu, glücklich dem Transportmittel endlich zu entkommen, war natürlich der erste, der den Zug verließ. Ihm folgten die restlichen Mitglieder Fairy Tails, wobei Erza diejenige war, die mit ihren zwanzig Koffern am längsten brauchte, um auszusteigen. Als letztes stieg Loki aus, der die schlafende Lucy in den Armen trug. Ihren Koffer hatte Natsu, den der Stellargeist mit den Worten „mit zwei Koffern toppst du Gray“ überzeugt hatte, diesen ins Hotel zu schleppen. Nicht ahnend, dass daraus ein Wettbewerb werden würde, wer die meisten Koffer tragen konnte, schlenderte Loki zufrieden vor sich hinsummend den Weg zum Hotel entlang. Wer konnte auch unglücklich sein, wenn er eine hübsche Frau in den Armen trug? Selig betrat er das Hotel – und damit das Chaos, das Fairy Tail, genauer Natsu und Gray, dort angerichtet hatten. Überall lagen Koffer verstreut und mitten drin war ein heftiger Kampf entbrannt, natürlich angeführt von Natsu und Gray. Der Lärm weckte natürlich Lucy, die blinzelnd die Augen öffnete – um direkt in das Gesicht Lokis zu blicken. Mit einem Schrei sprang sie aus seinen Armen. Loki seufzte enttäuscht. „Was genau sollte das werden?“, fragte sie entrüstet. „Du bist im Zug eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken.“Ihr Gesicht wurde sanft und sie lächelte. „Wirklich? Danke, das ist nett von dir.“ Er grinste. „Aus Liebe zu dir würde ich alles tun.“ Lucy errötete leicht und winkte ab. Er konnte es einfach nicht lassen. Dann wandte sie sich dem Chaos zu, das in der Lobby herrschte und sie machte ein langes Gesicht. „Hast du meinen Koffer, Loki?“ Er zuckte zusammen. 'Oh-Oh...' „Nun ja...“ „Nun ja was?“ Er wich langsam vor Lucy zurück. Sie wurde richtig Angst einflößend, wenn sie wütend war. „Da ich dich getragen habe, musste ich ihm einem Anderen geb-“ „Wem?“ Er schluckte. Möge Natsu ihm verzeihen. „Natsu.“ Mit blitzenden Augen stampfte sie zu dem Drachentöter. „NATSU!“ Nach der chaotischen Ankunft wurde beschlossen, wer mit wem ein Zimmer teilte. Zu Lucys Entsetzten (und Lokis unendlichem Glück) wurde ihr der Stellargeist als Zimmergenosse zugeteilt. Nach langem und erfolglosen Protest akzeptierte sie ihr Schicksal schließlich (mit dem Versprechen, sich an Mirajane und Happy zu rächen, die sicher einiges damit zu tun hatten) und wandte sich an Loki. „Du schläfst auf der Couch.“ Er öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Lucy schnitt ihm das Wort ab. „Und du schleichst dich nachts auch nicht in mein Schlafzimmer.“ Er lächelte. „Aber wir duschen zusammen, oder, Lucy-Liebling?“ Er liebte es, wie sie auf einen Schlag knallrot wurde. „N-nie im Leben!“ Sie betraten ihr Zimmer und Loki hievte ihren Koffer auf das Bett. „Sag nie nie. Und findest du nicht, dass das Bett locker für zwei ausreicht?“ „LOKI!“ Wie sie ihre Entscheidung, ihn mitzunehmen, doch bereute. Loki beobachtete amüsiert, wie Lucy nun schon seit einer geraumen Zeit durch das Schlafzimmer wuselte und den Koffer durchwühlte. „Wo habe ich sie denn nur hin getan?“ Sie wollten heute alle zum Strand, und Lucy war auch schon so gut wie aufbruchbereit: Handtuch, Sonnencreme und Buch waren eingepackt, Bikini, Hut und leichte Kleidung schon angezogen. Seufzend gab sie ihre Suche auf. 'Wahrscheinlich habe ich sie zu Hause vergessen...' „Kann ich dir irgendwie helfen, Lucy?“ Sie drehte sich zu Loki um und wollte schon den Kopf schütteln, als ihr eine grandiose Idee kam. Sie lächelte den Stellargeist lieblich an. „Du hast doch gesagt, du würdest alles für mich tun?“ Er nickte eifrig, vollkommen von ihrem Lächeln verblendet. „Absolut alles.“ Ihr Lächeln wurde daraufhin noch breiter. Spätestens jetzt hätte er stutzig werden müssen, aber sein Kopf war wie leer gefegt. „Dann hast du sicher auch nicht dagegen, wenn ich mir etwas von dir ausleihe.“ Loki kniff verblendet die Augen zu, als er Lucy missmutig runter zum Strand folgte. Normalerweise hätte er den Anblick, der ihre Rückseite bot, genossen, aber selbst dafür fehlte ihm die Laune. Er hätte es nicht gedacht, aber Lucy hatte ihn tatsächlich aufs übelste ausgetrickst. Am Strand breitete die Missetäterin ihr Handtuch aus und machte es sich darauf gemütlich. Dann drehte sie sich zu ihm um und er starrte finster in die von seiner Sonnenbrille bedeckten Augen. „Komm schon Loki, entspann dich.“ Sie hatte leicht reden. Schließlich war er derjenige, der die Augen zukneifen musste, um nicht völlig von der strahlenden Sonne verblendet zu werden! Sie seufzte, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. So gerne sie es ihm auch heimzahlen wollte, sie wollte nicht gemein sein. „Wenn du deine Sonnenbrille zurück willst, musst du es nur sagen, Loki.“ Aber ein bisschen necken konnte trotzdem nie schaden. Er schüttelte den Kopf. Ein Versprechen war ein Versprechen. Und nur, weil er lange nicht mehr ohne Sonnenbrille im Freien (oder sonst wo) gewesen war, war das noch lange kein Grund, sein Versprechen, alles für Lucy zu tun, zu brechen! Mürrisch ließ er sich neben Lucy in den Sand fallen und beobachtete mit zusammengekniffenen Augen die restlichen Fairy Tail Mitglieder, von denen die meisten im Wasser tobten. Interessiert beobachtete er, wie Gray nach langem Drängen seitens Levi zu Juvia ging und sie etwas fragte, woraufhin diese schüchtern nickte. Gray ergriff die Hand der überraschten Wassermagierin und zog sie ins Meer. Wie lange er wohl noch brauchen würde, um Juvias Gefühle zu bemerken? Lucy hatte sich indessen überlegt, wie sie Loki am besten aufmuntern konnte, ohne ihre neu gewonnene Sonnenbrille aufgeben zu müssen. „Loki, kannst du mir bitte den Rücken eincremen?“ Sofort leuchteten seine Augen auf und er nahm enthusiastisch die Sonnencreme entgegen. Hoffentlich war das eine gute Idee gewesen... Aber wie sich herausstellte war Loki doch ein anständiger Kerl und nutze die Situation nicht aus, wie sie befürchtet hatte. Stattdessen cremte er sie sorgfältig ein und Lucy genoss den sanften Druck seiner starken Hände und war ein bisschen enttäuscht, als er fertig war. Sie stand auf, und drehte sich zu ihm um und hielt ihm die Hand hin. „Gehen wir schwimmen?“ Er nickte und nahm ihre Hand, die er nicht wieder los ließ, als sie ihn hochgezogen hatte. Lucy rollte die Augen, verzichtete aber darauf, sich loszureißen. Sie legte die Sonnenbrille in ihre Tasche und sah mit Genugtuung Lokis sehnsüchtigen Blick. Dann zog sie ihn ins Wasser. Sie schwammen ein bisschen umher, tobten mit den anderen im Wasser und spritzten sich gegenseitig nass. Weder Lucy noch Loki konnten sich erinnern, wann sie zuletzt soviel Spaß gehabt hatten. „Stop, hör auf!“, prustete Lucy, als sie wieder auftauchte, nachdem Loki sie unter Wasser gedrückt hatte. Sie wich sich Wasser und Haare aus den Augen, und als sie wieder etwas erkennen konnte, stand Loki direkt vor ihr. Er hielt sie noch immer fest. Seine Nähe war ihr etwas unangenehm, und als ob er das wusste, kam er noch ein kleines bisschen näher. Aber Lucy wollte sich nicht die Blöße geben und zurückweichen. Er hatte sie oft genug geneckt, dass sie geflüchtet war. Diesmal nicht. Statt wegzulaufen lehnte sie sich etwas nach vorne, so dass nur noch wenige Zentimeter zwischen ihren Nasenspitzen lagen. Zufrieden sah sie, wie Lokis Augen sich überrascht weiteten. „Loki.“ Die Art, wie sie seinen Namen aussprach, jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Unbewusst lehnte er sich weiter nach vorne, so dass sich ihre Nasen beinahe berührten. „Ja?“, flüsterte er. Lucy hob eine Hand und strich ihm eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann lächelte sie. „Du hast schöne Augen.“ Grinsend beobachtete Lucy, wie der Stellargeist ein langes Gesicht machte, als sie sich mit diesen Worten von ihm löste und ein paar Schritte zurückwich. 'Hah! Rache ist süß!' „W-was?“ Verwirrt beobachtete er, wie Lucy zurück Richtung Strand ging. Sie drehte sich noch einmal zu ihm um. „Es ist wahr. Du solltest deine Sonnenbrille wirklich weniger oft tragen.“ Damit ging sie zu ihrem Handtuch zurück und ließ einen völlig perplexen Loki im Wasser stehen. „Sie hätten sich beinahe geküsst. Warum hat Lucy es bloß vermasselt?“, jammerte Happy enttäuscht und ließ sich auf Mirajanes Schulter nieder. Sie tätschelte der blauen Katzte den Kopf und lächelte aufmunternd. „Mach dir keine Sorgen, der Urlaub dauert noch lange. Wir haben noch viel Zeit, die beiden zu verkuppeln.“ Happy grinste und gemeinsam machten sie sich ans Schmieden weiterer Pläne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)